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Vestmanna, Färöer

| Felix Schwarte | Blog



Magni Blastein begrüßt uns freundlich, als wir um 8.30 Uhr nach einer von engen Straßen, dichtem Nebel und immer wiederkehrenden Regengüssen begleiteten Autofahrt in Vestmanna ankommen. Der Diesel des ordentlichen Hochseekutters tuckert schon, das Material wird bereits vorbereits. Achtern Steuerbord entdecke ich einen 80lbs-Prügel im Rutenhalter - was hat der gute Mann mit uns vor?

Nach kurzer Absprache beziehen wir erst das unweit vom Kutter liegende Bed&Breakfast Appartment, schlüpfen in die Angelklamotten und bringen dann haufenweise Material an Bord der für die nächsten 6 Tage gecharterten „Blastein“.

Kaum an Bord geht es los. Magni drückt uns einen heißen Kaffee in die Hand, das Wetter scheint gut zu sein (zumindest stürmt es nicht) und wir werden im südlichen Vestmannasund (zwischen 20 und 50 Metern Tiefe) anfangen, auf einem Plateau, auf dem Magni schon den ein oder anderen Butt überlisten konnte.

Eine Rute mit Naturköder (ganzer Seelachs oder Makrele bzw. Fetzen) steht passiv im Rutenhalter, eine Zweite wird aktiv mit Pilker oder Gummifisch geführt.

Eins steht schnell fest - Fisch in rauen Mengen! Kaum lässt man den Pilker in Grundnähe (in strömungsarmen Gebieten reichen 175 Gramm aus), beißt Dorsch oder Schellfisch, meist zwischen 2 und 3 Kilo schwer.

Ich genieße so einen schönen, fischreichen Tag an Bord.

Vom ersten Augenblick an bin ich absolut fasziniert von der atemberaubenden Landschaft. Im Gegensatz zu dem schönen Norwegen sind die Färöer vulkanischen Ursprungs und sehen daher doch etwas „anders“ aus. Meterhoch schlägt die Gischt am Sockel der mehreren hundert Meter aus dem Meer aufragenden Klippen empor. Tausende Papageientaucher, Eissturmvögel, Basstölpel sind auf der Jagd nach Sandaalen. Auf den grünen Wiesen der Inseln tummeln sich die allgegenwärtigen Schafe, teils an schwindelerregend steilen Abhängen.

Auch wenn es heute noch nicht mit dem Butt klappt, entschädigt die unglaubliche Atmosphäre der fast mystischen Inseln für alles.