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Gelbes Riff, MS Thailand, Dänemark

| Felix Schwarte | Blog

Um 6 Uhr morgens werde ich nach einem mehr oder weniger erholsamen Schlaf in der Koje wach. Eigentlich müsste es doch jetzt losgehen? Oben auf Deck wird schon montiert und beködert, da werde ich mir doch erst mal im Steuerhaus ein paar Infos zum Fanggebiet holen...

„10.oo Uhr fahren wir noch!“, so Michael, „wir fahren einen Platz an weit weit draußen, wo dieses Jahr noch von keinem Kutter gefischt wurde, so 50 bis 60 Meter tief!“. Nun gut, Michael wird schon wissen was er tut. Schnell noch mal in die Koje und 2, 3 Stunden Schlaf tanken. Dieser ist kostbar hier auf See, man muss schließlich voll bei Kräften sein.

Dann, um halb elf, das erste anhupen.

Wir fischen mit Fetzen beköderte Pilker, darüber ein Beifänger (Gummimakk, Octopus, große Jigs). Alex lässt ab, Uwe auch, jetzt trifft auch mein 400 Gramm Pilker auf die Wasseroberfläche. Da kaum Seegang herscht, habe ich mich für eine leicht taumelnde Pilkerform entschieden, die am Grund besser spielt. Die Schnüre laufen von den Multis, fast gleichzeitig haben wir drei Grundkontakt. Schnell einen Meter wieder hoch (Hängergefahr), einmal gepilkt – und die Rute ist Krumm! Das gleiche Spiel bei Alex, Uwe pumpt auch schon. Ein paar Sekunden lasse ich den Fisch knapp über Grund toben, dann verstärkt sich der Zug! Ein zweiter Fisch ist eingestiegen, jetzt wird hochgepumpt.

Tiefseeangeln kann ja sehr interessant sein, aber am heutigen Tag werde ich noch manches mal froh sein, dass wir nur in 50 Metern Tiefe fischen.

Der Fisch, oder besser die Fische, kommt an die Oberfläche. Zwei bullige Dorsche, ebenso bei Uwe und Alex, alle so um die 4 Kilo schwer. Schnell werden die Burschen versorgt, der Skipper setzt schon zu einer neuen Drift an.

Und genau das gleiche Spiel beginnt. Kaum sind die Köder unten, werden diese vom Fisch attackiert.
So eine Angelei habe ich in meinem Leben noch nicht erlebt – Wahnsinn!

Geschrei an Bord! Rechts von uns landet ein Däne den ersten Seewolf. Gefangen auf Krabben (die Dänen haben sich bestens auf die Wölfe eingestellt), beißt der „Steinbit“ auch an Deck noch wild um sich. Wir fangen unterdessen Dorsche um die 4, 5 Kilo, 90er Lengs und kräftige Seelachse, stellen jetzt aber auch auf Naturködermontagen, beködert mit Heringsstücken, um. Kurz darauf taucht unter Uwes Rute ein grauer Schatten auf, der erste Seewolf unserer „Gruppe“!

Auch Alex kann seinen ersten Steinbeißer kurz darauf fangen, fantastische Fische! Bei mir will es zwar mit den Wölfen noch nicht so ganz klappen, aber Dutzende von anderen Fischen entschädigen für alles...

Wir fangen Fisch wie die verrückten, Filetieren zwischendurch, montieren neu, schneiden Naturköder zurecht, pullen Fische hoch (die am 30 Pfund Gerät über die Bremse gehen!), ein Happen gegessen wird auch noch. Bleibt nur noch selten Zeit für ein durchatmen, für einen Blick auf die See, für Tümmler, die das Boot begleiten oder Basstölpel, die wie wir auch den Fisch suchen.